Hochschulpolitik

Das aktive Betreiben von Hochschulpolitik war mir bereits zur eigenen Studentenzeit sehr wichtig.

Alles begann mit einem Reinschnuppern in die Studentengruppe Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS), woraus schnell mehr und zwar so viel mehr wurde, dass es meinem Leben einen entscheidenden Kick gab. Durchaus der Tatsache geschuldet, dass es nur wenige Aktivisten gab, wurde ich schnell zum stellvertretenden Vorsitzenden und Schatzmeister der Ortsgruppe in Aachen. Nach Verteidigung der Mehrheit im Studentenparlament und der Sicherung der „bürgerlichen“ Mehrheit, wurde ich Finanzminister der Aachener Studentenschaft und wachte über ein Vermögen, das aus Liquidität (1,5 Millionen damals noch D-Mark) sowie Beteiligungen an einer Fahrschule, einer Druckerei und einem Shop bestand.

Ein nachrückender Parlamentarier auf der Liste des Koalitionspartners, der es verstand, seine privaten Interessen über die der Studentenschaft zu setzen, inthronisierte eine neue Studierendenregierung. Doch schon 14 Tage nach meiner Abwahl bot sich mir die Möglichkeit, mich als Bundesschatzmeister und stellvertretender Bundesvorsitzender mit zwei weiteren Bundesvorständen neuen Herausforderungen in Bonn, am damaligen Sitz der Bundesregierung, zu stellen.

Eine nicht wohlwollende Bemerkung eines meiner Amtsvorgänger ließ mich über mich selbst hinaus wachsen. Mit mehr als 200 Spendenbesuchen, einer aggressiven Spendeneinwerbung und Spendenbriefen von mehreren damaligen Bundesministern (u.a. von Finanzminister Gerhard Stoltenberg, Gesundheitsminister Heiner Geißler, Arbeitsminister Norbert Blüm und gar Bundekanzler Helmut Kohl persönlich) war meine Leistungsbilanz beachtlich und ich wurde einer der offensivsten Bundesschatzmeister des RCDS.

Darüber hinaus richtete ich eine bundesweite Praktikantenbörse ein, welche als Vermittlungsagentur eine Genehmigung der Bundesanstalt für Arbeit brauchte, und die noch viele Jahre nach meinem Ausscheiden beim RCDS wöchentlich in der Tageszeitung DIE WELT abgedruckt wurde. Ich strukturierte die Verbandsstrukturen um, so dass die Finanzierung und die Gemeinnützigkeit des Verbandes langfristig sicher gestellt waren. Schließlich baute ich dem Bundesverband eine eigene Geschäftsstelle in Bonn, so dass der kleine Studentenverband als assoziierte Vereinigung in der großen Union-Familie der einzige Partner war, der im Eigentum residierte.

Nach zwei Jahren Amtszeit wurde es langsam Zeit, mich wieder meinem Studium zu widmen. Doch nach dem Amt lebte ich eintönig in den Tag hinein. Ich ließ mir Zeit und dann, eines Tages, von einer Minute auf die andere, hatte ich dazu keine Lust mehr und begann wieder ernsthaft zu studieren und beschäftigte mich statt mit Kilo-Mark wieder mit Kilonewton.

Heute in meiner Funktion als Professor arbeite ich unter anderem im Senat, aber auch in verschiedenen Kommissionen, wie zum Beispiel der Gleichstellungskommission, mit.

Zusätzliche Informationen über meine aktuelle Tätigkeit, sowie dem Aufbau der Hochschulpolitik an der HAWK finden Sie unter: http://www.hawk-hhg.de/hochschule/110718.php

Darüber hinaus verfasste ich das Plädoyer für lebendige und selbstbewusste Hochschulen, welches das Niedersächsische Hochschulgesetz und dessen Novellierung als völlig indiskutabel darstellt.

Nachzulesen unter: www.proferbach.de - Plädoyer für selbstbewusste und lebendige Hochschulen